Zusammenarbeit gestalten

Gut zusammen arbeiten heißt: gabenorientiert arbeiten, sich aufeinander einstellen und sich aufeinander verlassen.

Es entlastet, wenn Rollen der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden geregelt sind und wie sie sich zueinander verhalten. Doch auch die Ehrenamtlichen sollten untereinander Aufgaben und Verantwortungen aufteilen.

 

Diese Fragen helfen Ihnen, die Zusammenarbeit zu gestalten

  • Wie binden Sie Ehrenamtliche angemessen in Planungsprozesse und Entscheidungsabläufe ein, die ehrenamtliches Engagement betreffen?
  • Welche Entscheidungskompetenzen brauchen Ehrenamtliche, um ihre Arbeit gut machen zu können?
  • Welche Entscheidungen müssen an anderer Stelle getroffen werden, damit sie gut arbeiten können? Wo?
  • Wäre es hilfreich, wenn die/der Ehrenamtliche in einem Ausschuss des Gemeindekirchenrates oder der Kreissynode mitarbeiten würde? Ist eine dauerhafte oder eher eine anlassbezogene Mitarbeit sinnvoll?
  • Wie werden selbstorganisierte Projekte in die Gemeinde- und Öffentlichkeitsarbeit eingebunden und bekannt gemacht?

 

Wie können Modelle der Zusammenarbeit aussehen?

Gerade das Zusammenkommen mit interessanten und gleichgesinnten Menschen ist für viele ein Anreiz, ehrenamtlich aktiv zu sein. Doch überall, wo Menschen miteinander tätig sind, „menschelt“ es auch. Deshalb ist es sinnvoll, für sich selbst und mit anderen gemeinsam einige Grundprinzipien der Zusammenarbeit zu klären, zu vereinbaren, immer wieder einmal über das Wie des Zusammenseins nachzudenken und sich darüber auszutauschen.

Eigenverantwortlich Arbeiten

Viele Ehrenamtliche arbeiten weitgehend eigenständig, ob in Hauskreisen, Eine-Welt-Gruppen, Besuchsdiensten oder einer Jugendband. Die Tätigkeiten sind meist klar umrissen und erfordern wenig Kooperation und Absprachen mit dem Träger. Die Beteiligten gestalten meist den Kontakt lose und unverbindlich. Gegenseitiges Informieren, miteinander reden und zuverlässiges Agieren schafft Vertrauen und festigt das Miteinander. Es bewährt sich, im Gemeindekirchenrat regelmäßig über die Arbeit solcher eigenverantwortlichen Gruppen zu berichten.

Regel(ge)recht Zusammenarbeiten

Manche Aufgaben sind gesetzlich geregelt, erfordern fachliches Know-How und hohes Verantwortungsbewusstsein, zum Beispiel in Gemeindekirchenräten und Vorständen. Die komplexen Aufgaben verlangen zudem größte Verlässlichkeit. Bei einem völlig neuen und umfangreichen Vorhaben ist zu prüfen, wer mitentscheiden kann und wie die Aufgaben verteilt werden können. Ebenso sind die Kernaufgaben der verschiedenen Personengruppen zu klären. Im Aufgabenbereich des Gemeindekirchenrates ist dies im Gemeindekirchenratsgesetz und in der Verfassung der EKM geregelt, in diakonischen Einrichtungen durch die jeweilige Satzung.

Kooperieren

Oft engagieren sich beruflich und ehrenamtlich Mitarbeitende gemeinsam für eine Aufgabe, sei es ein Fest zu planen, Menschen in besonderen Lebenssituationen zu beteiligen oder den Gottesdienst zu gestalten. Jede und jeder bringt Talente und Kompetenzen mit und gerade aus der Vielfalt der Fähigkeiten entsteht ein gemeinsames Projekt oder eine gelungene Veranstaltung. Dies ist Teamarbeit im besten Sinne. Vor dem Hintergrund verschiedener Interessen, unterschiedlicher Fachlichkeit und beruflicher bzw. ehrenamtlicher Eingebundenheit fordert eine Kooperation auf Augenhöhe von allen Beteiligten Aufmerksamkeit und Respekt.

Delegieren

Das „Könnten Sie mal bitte...“ kennt jede und jeder. So werden Aufgaben übertragen, Zuständigkeiten an andere Personen weitergegeben oder Arbeit auf mehrere „Schultern“ verteilt. Wer delegiert, gibt Handlungs- oder auch Entscheidungskompetenzen ab, teilt Verantwortungen ein und ist aber dennoch für das Führen und das Ergebnis zuständig. Deshalb ist wichtig,

  • das Ziel und die Rahmenbedingungen für die Umsetzung zu formulieren und zu vermitteln,
  • das Ausmaß der Aufgabe und Teilverantwortungen entsprechend der Fähigkeiten der/des Mitarbeitenden einzuschätzen,
  • zu beraten und zu begleiten und
  • alle erforderlichen Informationen und Materialien bereit zu stellen.

 

Im besten Falle werden sowohl die Verantwortlichen entlastet als auch Mitarbeitende ernst genommen, gestärkt oder gefördert, indem ihnen bewusst Aufgaben, vielleicht auch mit etwas höherer Anforderung zugetraut und sie wertschätzend und ermutigend begleitet werden.